„50 fantastische Jahre“ 1.10.1973 – 1.10.2023
Krankengymnastik-Praxis Gruhn-Pospischil
Ein halbes Jahrhundert! So lange gibt es schon das Perzeptionshaus und dessen Vorläufer! Was im Oktober 1973 als erste Krankengymnastik-Praxis des Kreises Offenbach startete, ist heute eine Institution. Für die Behandlung von Kindern und Schlaganfall-Patienten gibt es wohl keinen Ort mit mehr Erfahrung, mehr Engagement, mehr positiver Energie.
Helmut Gruhn erinnert sich: „Wir fingen mit 60 Quadratmeter großen dunklen Kellerräumen an. Von da aus haben wir uns im wahrsten Sinne des Wortes nach oben gearbeitet!“ Zehn Jahre und zahlreiche Behandlungserfolge später war es dann soweit. Das Ehepaar Gruhn-Pospischil plante das offene, lichtdurchflutete Perzeptionshaus, einen Wohlfühlort für Therapie, Menschlichkeit und Wärme. Beim Bau legten sie selbst Hand an, setzten Steine aufeinander und schufen gemeinsam ein Umfeld, das Lächeln leicht macht.
„An diesem lebendigen Ort, an dem viele Lebensgeschichten, Wünsche und Bedürfnisse zusammentreffen, wurde therapiert, gelacht und gelebt!“, schwärmt Helga Gruhn-Pospischil. „Wir wollten einen Ort, der zeigt, dass Respekt und die Individualität des Einzelnen wichtige Bestandteile einer erfolgreichen Therapie sind.“
„Perzeption“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie erfassen, ergreifen und wahrnehmen – eine perfekte Zusammenfassung des Gesamtkonzepts. Zum hellen Umfeld passt das ansteckende freundliche Lächeln und der angenehme Geruch des legendär wohlschmeckenden Kaffees. Hier konnten viele Menschen mit neurologischen Ausfallerscheinungen mit neuer Hoffnung in ein neues, aktives Leben starten … und tun das auch heute noch.
Bei Helga Gruhn-Pospischil sind die Kleinen ganz groß. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Geburtsvorbereitung sowie auf Frühgeburten-, Säuglings- und Kinderbehandlungen. „Mir ist es besonders wichtig, dass Eltern intensiv in die Therapie mit einbezogen werden“, sagt sie.
Helmut Gruhn hat sich auf die ambulante Rehabilitation von Schlaganfall-Betroffenen spezialisiert. Er fasst seine Aufgabe in einem Satz zusammen: „Ich helfe Menschen nach einem Schlaganfall, ihren Alltag wieder selbstständiger und einfacher zu bewältigen!“ Das Bobath-Konzept lernte er von den Erfindern Berta und Karel Bobath selbst sowie von deren wichtigster Schülerin, Pat Davies. Als Bobath-Instruktor bildete er viele Physiotherapeuten in dieser ganzheitlichen Methode aus.
Permanente Fort- und Weiterbildung gehören zum Berufsethos des Physiotherapeuten-Paares. So beschäftigen sie sich auch Feldenkrais-Pädagogik und Psychologie. Doch bei allen fachlichen Kenntnissen blieb eins für Helmut und Helga Gruhn-Pospischil immer besonders wichtig: „Wir empfinden das Verhältnis zwischen Patient und Therapeut als beglückendes Geben und Nehmen. Bei aller nötigen professionellen Distanz: Therapie bedeutet für uns geteilte Freude, Energie und Leidenschaft!“
Dazu passt auch das Back-to-Life-Konzept, das das Ehepaar Gruhn-Pospischil gemeinsam entwickelt hat und das in einer Phase intensiver Therapie zentrale Fähigkeiten wiederherstellt. Inzwischen wurde Helmut Gruhn für seine jahrzehntelange Arbeit mit dem Motivationspreis der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ausgezeichnet und hat zwei Bücher für Betroffene von Schlaganfall und deren Angehörige geschrieben. „Der Fokus der Berichterstattung lag in den letzten Jahren auf mir“, meint Helmut Gruhn. „Aber ehrlich: Ohne Helgas fachliche, moralische und motivierende Unterstützung gäbe es keine Bücher, keinen Motivationspreis und auch kein Perzeptionshaus! Sie ist der Wind in meinen Segeln, sie trägt mich und hält mir den Rücken frei. Uns gibt es nur als Team!“
Auch in Zukunft bleibt das Perzeptionshaus ein ganz besonderer Ort voller positiver Energie, an dem hochwertige Therapie gelehrt und gelebt wird, und zwar für Therapeuten, Angehörige und alle Patienten, ob Privatpatienten oder Selbstzahler.